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Blickveränderung

Im nächsten Projekt konnte ich einiges verbinden, das ich ganz lange als Idee in meinem Kopf und Herzen trug. Das Tabu Thema „Legasthenie, LRS“ in den öffentlichen Raum zu  stellen, um Verständnis für dieses empfindsame Thema herzustellen. Wie sich etikettierte Menschen (Legastheniker, LRS) groß und klein fühlen und wie ihre innere erlebte Erfahrungswelt aussieht und  die daraus entstandenen Ängste. Sie haben Begabungen, die nicht  der Norm der Gesellschaft entsprechen. Diese Potenziale wollte ich in der Ausstellung  „Blickveränderung“ im Kreishaus Elsdorf sichtbar machen.

Es war wunderbar, dass das soziokulturelle Projekt dazu diente,  Eltern die keinen Zugang zu der Kunst fanden, verstanden wozu Kunst gut sein kann, nämlich auf Missstände in unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Für alle Beteiligten war die Ausstellung ein Erfolg. Die Besucher waren von den Arbeiten  der Kinder und meiner Performance sehr berührt, da die inneren Zustände und Ängste unverhüllt gezeigt wurden. Meine Hoffnung lag darin, dass daraus mehr Mitgefühl und mehr Achtsamkeit in der Gemeinschaft entstand. Ich glaube an dieser Schule gelang es, denn danach wurden  Konflikte sichtbar, die anschließend gelöst wurden. Es wurden neue Strukturen des Unterrichtes entwickelt. Hier bin ich der Leiterin, Frau Mantel, von der Micheal – Ende - Schule in Elsdorf–Berrendorf sehr dankbar, da sie das Projekt ermöglicht hat.   

Als ich dieses soziokulturelle Projekt durchführte, war ich noch in diesem Thema involviert. Aus heutiger Sicht finde ich, dass das Leben eines Kindes unnötig schwer gemacht wird. Es wäre gut, wenn die Gesellschaft keine Etikettierung durchführen würde, sondern statt dessen Fragen stellen würden, was kann Gesellschaft tun, sodass Kinder die anderes funktionieren eine Chance bekommen:

  • Keine Etikett verteilen, sodass keine Ausgrenzung passiert.  

  • Andere Schulformen bzw. Unterrichtformen entwickeln, sodass es erst gar nicht dazu kommt.

  • Die Gesellschaft nicht aburteilt, sondern wertschätzend die  andere Seinsform achtet. Die vielen Potenziale, die ein Mensch in sich trägt, zur Entfaltung kommen lässt, den Raum zur Entfaltung bereit stellt und dabei Unterstützung leistet.


Fazit: Aus diesen vielen Prozessen, die ich durchlebt habe, weiß ich heute, Legasthenie, LRS  gibt es nicht. Wir  Menschen sind unterschiedlich und dadurch braucht jeder Mensch etwas anderes, um gut lernen zu können. Wir müssen lernen, den anderen besser zuzuhören, um besser den anderen zu verstehen, also miteinander kommunizieren. Dieses schafft neue Lernmethoden und mehr Individualität und auch kreative freigeistige Menschen.




Sehen
Du siehst mich,
siehst Du mich wirklich,
willst Du wirklich sehen?

Was heißt sehen?
Nur das zu sehen,
was schon immer da wahr.
Siehst Du das, was dahinter steckt?

Was siehst Du,
Wenn der Schein weg ist.
Bin Ich dann noch da?
Was ist dann noch wahr?

von Irene Schukies


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